Wenn Blaulichtfahrzeuge ausrücken, geht es in den meisten Fällen um jede Sekunde. Oft sind dabei Menschenleben in Gefahr. Durch die Struktur der Freiwilligen Feuerwehren in Deutschland haben wir das Glück, flächendeckend Menschen in der Bevölkerung zu haben, die sich für andere engagieren. Dieser Vorteil kommt seit einiger Zeit den Menschen auch bei Medizinischen Notfällen zu gute. In Bayern beträgt die sogenannte Hilfsfrist – also die Zeit, die ein Rettungswagen oder Notarzt zu einem Patienen unterwegs sein darf – 12 Minuten. Für einige medizinische Notfälle ist diese Zeit jedoch zu lange, um dem Patienten rechtzeitig zur Hilfe kommen zu können. Der Herzstillstand mit vorausgehendem Kammerflimmern ist eines dieser extrem kritischen Einsatzbilder. Nach 12 Minuten ohne Hilfe können die meisten Patienten nicht mehr ins Leben zurückgeholt werden. Neben der Anleitung zur Reanimation am Telefon kann auch die Feuerwehr hier einen entscheidenden Beitrag leisten.
Alle Feuerwehranwärter mit Grundausbildung haben mindestens einen erweiterten Erste-Hilfe Kurs erhalten und sind in Herz-Lungen-Wiederbelebung trainiert. Teils werden auch eigene “Feuerwehr-Sanitäter” über die Erste-Hile hinaus ausgebildet.
Natürlich gibt es auch einige Kameradinen und Kameraden, die in Hilfsorganisationen wie dem Roten Kreuz tätig sind und somit auch durch ihre Qualifikationen wie “Rettungssanitäter” oder “Notfallsanitäter” im Notfall in der Feuerwehr helfen können. Nicht vergessen werden dürfen an dieser Stelle
natürlich auch nicht die Mitglieder, die zum Beispiel in Arztpraxen oder dem Krankenhaus arbeiten und somit ebenfalls über medizinische Kenntnisse verfügen.
Dieses medizinische Wissen in der Feuerwehr, zusammen mit den lokalen Strukturen ergeben die Möglichkeit, dass die Feuerwehr nicht nur bei Bränden und Verkehrsunfällen, sondern auch bei lebensbedrohlichen Krankheitszuständen wie dem Herzstillstand durch die Leitstelle alarmiert werden kann. Durch ihre örtliche Nähe erreicht die Feuerwehr die Patienten so oft deutlich schneller als der Rettungsdienst und kann erste lebensrettende Maßnahmen durchführen. Beim Eintreffen des Rettungsdienstes übergibt die Feuerwehr dann den Patienen an den Notarzt oder Notfallsanitäter und unterstützt zum Beispiel noch beim Transport des Patienten zum Auto.
Wichtig ist an dieser Stelle zu erwähnen, dass diese Alarmierung der Feuerwehr zu medizinischen Notfällen nur bei absolut lebensbedrohlichen Zuständen von der Leistelle durchgeführt wird. Die Entscheidung die Feuerwehr zu alarmieren ist dabei immer eine Einzelfall-Entscheidung des Leitstellendisponenten. Er kann abschätzen, ob die Feuerwehr vor Ort schneller ist als der nächstgelegen Rettungswagen oder Notarzt.
Ebenfalls hilfreich sind die medizinischen Ausbildungen in den eigenen Reihen natürlich auch zur Eigensicherung der Feuerwehr. Bei Einsätzen und auch bei Übungen kann es auch zu Verletzungen in den Reihen der Feuerwehr kommen. Ist nun medizinisch geschultes Personal direkt vor Ort, kann direkt mit der Versorgung begonnen werden. Um medizinisch ausgestattet zu sein, erhielten wir bereits im Jahr 2015 einen automatisierten externen Defibrillator (AED) dieser ist ein lebensrettendes Werkzeug um reanimationsfplichtige Patienten zu behandeln. Dieser AED wurde uns vom Förderverein der Rettungsdienste in Feuchtwangen gestiftet. Ebenfalls befinden sich in unseren beiden Fahrzeugen jeweils ein Rettungsrucksack mit weiteren
Medizinischen Materialien. Dazu gehören zum Beispiel Verbandsmaterialien, Beatmungsbeutel, Blutdruckmessgerät, Stethoskop, Pulsoxymeter, Rettungsdecken, Kühlpacks (für die kleinen Problemchen) und noch viele weitere Helfer in der Not. Wir führen einmal jährlich ein Reanimationstraining durch und bieten regelmäßig die Möglichkeit zur Teilnahme an Erste-Hilfe Kursen. So können wir sowohl für unsere eigenen Kameradinnen und Kameraden, sowohl wie für die Bevölkerung in den entscheidenden Sekunden helfen, wenn wir benötigt werden.
In dieser Rubrik haben wir für Sie nützliche Links zusammengestellt, durch die Sie Informationen zur Ersten Hilfe abrufen können.
Wir empfehlen Ihnen, regelmäßig Ihren Erste-Hilfe-Kurs aufzufrischen. In dem Moment, in dem Sie das Wissen einmal benötigen, werden Sie sehr froh darüber sein. Die hier verlinkten Informationen sollen nur als kleine Auffrischung dienen und ersetzen in keinem Fall einen Kurs unter fachkundiger Anleitung, bei dem Sie Ihr Wissen in der Praxis trainieren können.
Erste Hilfe Kurse in verschiedenen Längen und für verschiedene Zwecke bietet zum Beispiel der Kreisverband Ansbach des Bayerischen Roten Kreuzes an.
Deutsches Rotes Kreuz: Hier können Sie vieles nachlesen, was man aus dem Erste-Hilfe-Kurs kennen sollte.
Deutscher Feuerwehrverband: Erste-Hilfe-Regeln zu spezialisierten Themengebieten wie z.B. Unterkühlung, Alkoholvergiftung und Schlaganfall.