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Die Arbeit der Kinder- und Jugendfeuerwehr

Samstagnachmittag in einem Feuchtwanger Ortsteil:

20 Kinder im Alter von 6-11 Jahren in Kinderfeuerwehr-T-Shirts werden von ihren Eltern ans Gerätehaus gebracht, ziehen Warnwesten, Handschuhe und Mützen über und treten wie die „Großen“ vor dem Feuerwehrauto an.

„Was machen wir heute? Fahren wir mit den Feuerwehrautos?“ fragt ein Junge aus der 2. Reihe.

Ja, was macht eine Kinderfeuerwehrgruppe überhaupt?

In der Kinderfeuerwehr wird das Hauptaugenmerk auf die spielerische Heranführung an die Feuerwehr gelegt, aber auch Brandschutzerziehung, Spiele und Bastelaktionen kommen nicht zu kurz. Die Kinder sollen Spaß haben, aber auch den Ernst der Lage verstehen. Ob Feuerwehr-Rallyes, Notrufe üben, Ausflüge, kleine Löschübungen, Erste-Hilfe-Übungen, theoretische Unterrichtseinheiten; eine Kinderfeuerwehrübung kann sehr vielseitig sein. Aber auch mal der Besuch in der Eisdiele (selbstverständlich mit den Feuerwehrautos), an Weihnachten Plätzchen backen für die Eltern oder das Basteln von Futterglocken für Vögel ist Teil der Aktivitäten. Am beliebtesten sind bei den Kindern die Übungen im Sommer, bei denen auch mal jemand nass werden darf.

Im Alter von zwölf Jahren wechseln die Kinder in die Jugendgruppe der Feuerwehr.

Aber warum überhaupt Kinder- und Jugendfeuerwehr ?

Zuerst ein kurzer Blick in die Vergangenheit: Seitdem es die Feuerwehren gibt, war es selbstverständlich, dass aus jedem Haushalt der Gemeinde mindestens eine Person ehrenamtlich aktiv in der Feuerwehr tätig war. Aufgrund der damaligen Vielzahl an landwirtschaftlichen Betrieben war die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren auch tagsüber immer gewährleistet.

Und jetzt der Sprung zurück in die Gegenwart: Durch den gesellschaftlichen und strukturellen Wandel haben die Feuerwehren immer mehr mit Personalproblemen zu kämpfen. Um dem entgegenzuwirken, wurden Anfang der 1990er Jahre einige Jugendfeuerwehren und in den 2010er Jahre einige Kinderfeuerwehren im Stadtgebiet Feuchtwangen gegründet. Das Ziel dieser Gründung ist das Heranführen der Kinder und Jugendlichen an den Feuerwehrdienst im Erwachsenenalter. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ab der Jugendfeuerwehr ein fachlich hochwertiger Werdegang erforderlich. Im Zuge der Ausbildung erlernt der Nachwuchs neben Soft Skills wie Teamfähigkeit, Ehrgeiz und Selbstbewusstsein auch handwerkliches Geschick sowie den Umgang mit der technischen Ausrüstung der Feuerwehr. Auch das soziale Engagement wird bereits im Alter von zwölf Jahren gefördert und gefordert. Neben dem Erlernen von Verantwortungsbewusstsein dürfen natürlich das Spielerische und der Spaß nicht zu kurz kommen. Auch die regelmäßige überörtliche Zusammenarbeit im Stadtgebiet Feuchtwangen zwischen den Jugendfeuerwehren stärkt die Gemeinschaft unter den jungen Heranwachsenden.

Um auf alle Gefahren situationsgerecht reagieren zu können, wird am Ende der Ausbildung in der Jugendfeuerwehr noch ein erweiterter Lehrgang benötigt. Dieser ist besser bekannt als Modulare Truppausbildung (MTA). Mit der Vollendung des 18. Lebensjahrs tritt man in den aktiven Feuerwehrdienst ein. Bereits mit 16 Jahren haben die Jugendlichen die Möglichkeit aus sicherer Distanz verschiedenste Eindrücke im Einsatzgeschehen zu sammeln. Damit die Jugendlichen keinen Gefahren ausgesetzt sind, werden diese von einem erfahrenen Feuerwehrler dabei an die „Hand genommen“.

Du steigst anderen gerne aufs Dach? Dann komm zu Feuerwehr! Die Kinder- und Jugendwart:innen der FFW Breitenau – Ungetsheim und Dorfgütingen freuen sich auf euch. Von ihnen wurde auch dieser Bericht gemeinsam verfasst.